Unser Verhaltenskodex für Zulieferer
TPU-Platte für Airbags im AirMI-Werk
Sowohl in unserem Unternehmen als auch im Sport legen wir Wert auf Fair Play. Wir glauben, dass eine erstklassige Produktion auf Standards beruht, die die Umwelt, die in den Fertigungsbetrieben beschäftigten Menschen und die Grundsätze eines gesunden und sicheren Arbeitsplatzes achten.
Wir haben die Verantwortung, unser Unternehmen auf ethische Weise zu führen. Diese Verantwortung erstreckt sich auch auf alle Auftragshersteller, die unsere Produkte herstellen.
Unser Verhaltenskodex und unsere Führungsstandards legen unsere Erwartungen an Lieferanten fest und reflektieren unsere Prioritäten in den Bereichen Arbeit, Arbeitsschutz und Umwelt.
NIKE ist Unterzeichner des Social Labor Convergence Program (SLCP) und Mitglied der Sustainable Apparel Coalition (SAC). Beide Initiativen zielen darauf ab, die Konvergenz der Branche bei der Einhaltung der Vorschriften in den Fertigungsbetrieben voranzutreiben, um Probleme durch die Verwendung des Higg Facility Environmental Module und anderer branchenüblicher Instrumente zu verringern. Ihr Ansatz basiert auf der Eigenverantwortung von Lieferanten für eine verantwortungsvolle Produktion und stimmt mit dem Ansatz von NIKE überein, nachhaltige und konsistente Leistungen mit unseren Herstellungspartnern zu erzielen. Wir ersetzen unser derzeitiges System zur Bewertung von Zulieferbetrieben durch diesen Branchenansatz, um die Einhaltung von Arbeits-, Arbeitsschutz- und Umweltvorschriften zu überwachen. NIKE hat im Jahr 2020 damit begonnen, die Nutzung der Branchentools in den Betrieben unserer erweiterten Lieferkette auszuweiten, um die eingegangenen Verpflichtungen zu unterstützen.
Engagement ist alles
Wir bei Nike glauben, dass es zwar keine Ziellinie gibt, aber eine klare Startlinie. Der Nike Verhaltenskodex (Code of Conduct) und die Führungsstandards (Code Leadership Standards, CLS) legen die Mindeststandards fest, deren Einhaltung wir von jedem einzelnen Zulieferbetrieb erwarten. Wir erwarten von allen Lieferanten, dass sie unser Engagement für das Wohlergehen der Beschäftigten teilen und natürliche Ressourcen verantwortungsvoll und effizient nutzen. Diese Mindeststandards sind ein wesentlicher Bestandteil der Lieferantenstrategien von Nike – so bewerten wir die Basisleistung und bestimmen, mit welchen Lieferanten Nike weiterhin zusammenarbeiten und das Geschäft ausbauen wird. Wir arbeiten mit Lieferanten zusammen, die sich verpflichten, ihr Geschäft verantwortungsvoll und nachhaltig zu führen, und die versuchen, über die Mindeststandards hinauszugehen.
Unsere Erwartungen
Wir erwarten von allen Lieferanten, dass sie das Engagement von Nike teilen, die Rechte der Beschäftigten zu respektieren und ihr Wohlergehen zu fördern, mit besonderer Rücksicht auf schutzbedürftige Personen wie Frauen, Migrant:innen und Zeitarbeiter:innen. Außerdem erwarten wir von unseren Lieferanten, dass sie verantwortungsvoll und effizient mit natürlichen Ressourcen umgehen und sich insbesondere um die Reduzierung von CO2-Emissionen und Abfällen bemühen. Im Rahmen der Wachstumsstrategie von Nike wählen wir Lieferanten, die agile und belastbare Managementsysteme aufbauen und ein nachhaltiges Unternehmenswachstum erzielen, indem sie sich für eine engagierte und geschätzte Belegschaft einsetzen, eine Unternehmenskultur fördern, die Sicherheit priorisiert, und ihre Umweltauswirkungen minimieren.
Unsere Vision für Zusammenarbeit
Nike ist sich bewusst, dass die Verwirklichung unserer Vision einer verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Lieferkette eine verstärkte Zusammenarbeit und gemeinsames Handeln nicht nur mit unseren Lieferanten, sondern auch mit anderen Marken und allen Interessengruppen in der Lieferkette erfordert. Wir sind der Überzeugung, dass Beziehungen, die auf Transparenz, Zusammenarbeit und gegenseitigem Respekt beruhen, eine wesentliche Voraussetzung dafür sind, dies zu erreichen. Zusammen mit unseren Lieferanten werden wir unser Engagement gegenüber der Gesellschaft, Gewerkschaften, Regierungen und anderen Organisationen oder Institutionen ausbauen, um systemische Veränderungen der Arbeits-, Arbeitssicherheits- und Umgebungsbedingungen in den Gemeinschaften, in denen unsere Lieferanten tätig sind, zu erreichen.
Die Nike Führungsstandards legen fest, wie die Zulieferbetriebe den Verhaltenskodex umsetzen sollen. Das Dokument enthält auch genauere Angaben dazu, wie wir die Bemühungen und Fortschritte der Fertigungsbetriebe bei der Einhaltung der Vorschriften messen.
Im Jahr 2005 waren wir das erste Unternehmen in unserer Branche, das im Interesse der Transparenz und der Zusammenarbeit seine Fertigungsbetriebe öffentlich bekannt gegeben hat. Die Karte der Produktionsanlagen (Manufacturing Map) von Nike ist ein Tool, mit dem du dich über die unabhängigen Fertigungsbetriebe informieren kannst, die Nike, Jordan und Converse Produkte herstellen. Sie enthält die Namen und Standorte der einzelnen Fertigungsbetriebe, die Art der hergestellten Produkte, die Betriebe, die unsere College-Artikel herstellen sowie demografische Statistiken über die Beschäftigten in jedem Fertigungsbetrieb. Die interaktive Karte wird vierteljährlich aktualisiert, um Änderungen in unserer Beschaffung zu berücksichtigen.
Diese Ressource enthält ausführliche Informationen über die Fertigungsbetriebe, mit denen Nike auf der ganzen Welt Verträge abschließt. Bei jedem Fertigungsbetrieb findest du weitere Details zur Art der hergestellten Produkte, zu demografischen Statistiken über die Beschäftigten sowie die Adresse und Kontaktinformationen des Betriebs.
Nike war federführend bei der Entwicklung der ZDHC-Richtlinien (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) für Abwasser, einer kollektiven Anstrengung aller Mitgliedsmarken der ZDHC Foundation, um kontinuierlich an der Verbesserung der Abwasserentsorgung zu arbeiten. Dank der gemeinsamen Maßnahme gilt nun für alle Mitgliedsmarken der ZDHC ein einziger Abwassertest gemäß den ZDHC-Richtlinien für Abwasser.
Der NIKE Verhaltenskodex bildet die Grundlage für unsere Chemie-Strategie. Basierend auf dieser Richtlinie müssen alle Lieferanten Chemikalien ordnungsgemäß handhaben und Konzepte entwickeln, die dazu beitragen, die Anforderungen unserer Liste eingeschränkt nutzbarer Stoffe (RSL) und der MRSL (Manufacturing Restricted Substance List) der ZDHC-Richtlinien zu erfüllen. Durch unser Engagement in Gruppen wie dem Apparel and Footwear International RSL Management (AFIRM) und der ZDHC Foundation setzen wir uns auch weiterhin für die Entwicklung von transparenten Richtlinien, Instrumenten und Schulungsprogrammen in unserer Branche ein. Mithilfe all dieser Programme kommen wir unserer Vision, keine gefährlichen Chemikalien mehr entsorgen zu müssen, immer näher.
Liste eingeschränkt nutzbarer Stoffe in der Herstellung (MRSL)
Das Social and Labor Convergence Program ist eine zukunftsweisende Initiative, die darauf abzielt, ein einfaches, einheitliches und effektives branchenweites Verfahren zur Bewertung der Arbeits-, Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen in Fertigungsbetrieben zu entwickeln, das die derzeit von den einzelnen Unternehmen verwendeten proprietären Audit-Tools ersetzen soll. Dies würde die Anzahl der Prüfungen reduzieren, die Effizienz der Branche steigern, die Kosten für die Prüfungen senken und es den teilnehmenden Organisationen ermöglichen, Ressourcen, die zuvor für die Prüfung der Einhaltung von Vorschriften vorgesehen waren, in die Verbesserung der sozialen und Arbeitsbedingungen zu investieren. Es wäre auch ein Schritt in Richtung eines kooperativeren Ansatzes, um Risiken und Chancen in der Branche anzugehen.
Alle potenziellen neuen Tier-1-Lieferanten für Fertigfabrikate unterliegen dem Genehmigungsverfahren für neue Quellen. Die Risiken, die mit der Aufnahme einer neuen Lieferantenbeziehung in dem gewünschten Land verbunden sind, werden berücksichtigt. Die Lieferanten müssen mindestens eine Gesamtbewertung in Bronze erhalten – unsere Basisstufe – bevor sie die Produktion aufnehmen können.
Der im Jahr 2012 eingeführte Produktionsindex von Nike bewertet Fertigungsbetriebe anhand von vier gleich gewichteten Kategorien: Nachhaltigkeitsleistung (einschließlich Arbeitspraktiken) und drei traditionelle Fertigungskennzahlen (Kosten, Qualität und Liefertreue). Wir bewerten die Nachhaltigkeitskomponente anhand unseres Index für nachhaltige Produktion und Beschaffung und konzentrieren uns darauf, alle Fertigungsbetriebe auf ein Bronze-Rating (unseren Mindeststandard) oder höher zu bringen.
Unser im Jahr 2012 eingeführte Index für nachhaltige Produktion und Beschaffung (Sustainable Manufacturing and Sourcing Index, SMSI) ist ein System, das das Rating eines Betriebs für schlanke Produktion und Personalmanagement mit dem Rating für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt kombiniert. Dieses System gibt den Bereichen Umwelt und Personalmanagement das gleiche Gewicht wie den Geschäftskennzahlen in unserer Beschaffung. Außerdem sorgt es für mehr Transparenz, wodurch nicht konforme Praktiken reduziert werden können, und schafft Ziele und Anreize für unsere Lieferanten, weit über die reine Einhaltung von Richtlinien hinauszugehen.
Nike nimmt die Nichteinhaltung ernst. Wenn wir auf die Nichteinhaltung unseres Verhaltenskodex oder unserer Führungsstandards in einer unserer Auftragsfertigungsbetriebe aufmerksam gemacht werden, gehen wir der Sache nach und arbeiten mit den Manager:innen der jeweiligen Fertigungsbetriebe zusammen, um sicherzustellen, dass Korrekturmaßnahmen ergriffen und die Probleme behoben werden. Sollte ein Lieferant die bei einem Audit oder einer Untersuchung von Vorwürfen festgestellten Probleme nicht gemäß den Anforderungen von Nike beheben, muss er mit einer Überprüfung und Sanktionen rechnen, einschließlich einer möglichen Kündigung der Liefervereinbarung.
Wird die Beziehung zu einem bestehenden Lieferanten beendet, sei es aufgrund einer schlechten Nachhaltigkeitsleistung oder aus anderen Gründen, wird der verantwortungsvolle Ausstiegsprozess von Nike eingeleitet. Dazu gehört auch eine Bewertung der Risiken, die mit der bevorstehenden Trennung für Nike, die Beschäftigten, die lokale Gemeinschaft und die Umwelt verbunden sind.
Wir nehmen diesen Prozess ernst. Er beinhaltet eine Reduzierung der Produktionsaufträge über einen bestimmten Zeitraum, um die Auswirkungen für den Betrieb und die Beschäftigten so gering wie möglich zu halten. In Situationen mit hohem Risiko werden Multi-Stakeholder-Arbeitsgruppen eingesetzt, die einen Ausstiegsplan entwickeln und überwachen, um die mit der Trennung verbundenen Risiken zu bewältigen.